Guss

Metalloxide geben dem Glas die Farbe. Dasselbe Oxid kann unterschiedliche Farben hervorbringen, je nachdem ob es sich um einen reduzierenden oder oxidierenden Brand handelt. Während der Abkühlung verhindert das sogenannte Tempern die Zerstörung der Glasobjekte durch Spannungsrisse. Je nach Stärke des Glases benötigt dieser Prozess Zeit – manchmal viel Zeit. Erst nach Tagen oder Wochen, wenn der Ofen auf Zimmertemperatur heruntergekühlt ist, kann die umhüllende Form entfernt werden und ist damit verloren. Jetzt erst zeigt sich, ob der Guss gelungen ist.

Die Gefahr des Scheiterns ist immer gegenwärtig und die Gründe sind vielfältig. Die Arbeit mit Glas ist grundsätzlich eine riskante Auseinandersetzung eines Impulse, einer Idee mit der Materie. Für Frank Herrmann ist die Suche deshalb der wichtigste Beweggrund aller künstlerischer Arbeit. Mit einem Augenzwinkern zitiert er gern Samuel Becketts Credo zum schöpferischen Schaffen: „Immer versucht. Immer gescheitert. Einerlei. Wieder versuchen. Wieder scheitern. Besser scheitern.“